U18-Jugend wählte Bundestag
Am 14.09.2017 war es für die Schüler*innen aus sechs Schulen des Landkreises soweit: sie durften ihre Stimme im Rahmen der U18-Wahlen abgeben. Organisiert und durchgeführt wurde die jugendliche Bundestagswahl wieder durch den Kreisjugendring Schweinfurt (KjR). In diesem Jahr waren die Mittelschulen in Gerolzhofen, Bergrheinfeld, Poppenhausen, Sennfeld und Niederwerrn sowie die Heideschule in Schwebheim mit dabei.
Hintergrund der Wahl ist das zentrale Anliegen des Kreisjugendrings, Kindern und Jugendlichen politische Bildung zu vermitteln und ihr politisches Interesse zu wecken. Dabei sollten sie die Möglichkeit haben, sich mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen und anschließend eine eigene Wahlentscheidung treffen zu können um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen. Zur thematischen Vorbereitung der Jungwähler*innen konnte der Kreisjugendring Schweinfurt in Kooperation mit dem Bayerischen Jugendring (BjR) umfangreiche Infomaterialien für die teilnehmenden Schulen bereitstellen. Darin enthalten waren für alle Schüler*innen Flyer zur Funktionsweise der Bundestagswahl, sowie eine anschauliche Broschüre mit den Ansichten der einzelnen Parteien und ihren Antworten auf 18 Fragen zur Bundestagswahl. Auch ein Poster für den Klassenraum und ein Musterstimmzettel waren dabei.
Am Wahltag begaben sich die ehrenamtlichen Teams des Kreisjugendrings in die Schulen, um die Wahl zusammen durchzuführen. Im Gepäck waren die vorbereiteten Stimmzettel mit Erst- und Zweitstimme, Schreibmaterial, selbst gestaltete Wahlurnen und „Wahlblasen“. Diese sind Teil der Kampagne „Wahlblase17“ des Bezirksjugendrings. Es handelt sich hierbei um laminierte, mit politischen Positionen bedruckte, Sprechblasen, mit denen die Kinder und Jugendlichen Selfies machen konnten. Viele Wahlblasenbilder werden auf www.jugend-unterfranken.de zusammen getragen.
Die Wahlteams trafen vor Ort auf interessierte Schüler*innen und engagierte Schulen. Trotz der Herausforderung, dass zwischen Schulbeginn und U18-Wahltag nur wenige Tage zur Vorbereitung der politischen Themen lagen, hatten die Schulen die Bundestagswahl im Vorfeld mit den Schüler*innen besprochen und eigene Wahllokale aufgebaut. Die Gestaltung variierte dabei zwischen Klassenzimmern mit Tischen und Trennwänden und umfunktionierten Schulaulen, die mit Wahlkabinen wahlfertig gemacht wurden. Auch Wandbilder und Poster zur Wahl waren von einigen Schulen für die Klassenräume gestaltet worden. Die U18-Wahl verlief insgesamt reibungslos und sorgte für ein entspanntes Zusammentreffen von Schüler*innen, Lehrkräften, Koordinator*innen und den ehrenamtlichen Wahlteams.
Spannend blieb bis zum Schluss, wie die Schüler*innen gewählt hatten. Der Fokus der U18-Wahlen lag auf der Zweitstimme der jungen Wählenden. Am Abend des 15.09.17 wurden um 18 Uhr die ersten bayernweiten U18-Zwischenergebnisse der Zweitstimme durch den Deutschen Bundesjugendring in einer 90-minütigen Wahlsendung auf www.u18.org präsentiert. Anliegen des Kreisjugendrings Schweinfurt war es jedoch, zusätzlich auch die Erststimme der Jungwähler*innen zu berücksichtigen, um einen regionalen Bezug herstellen zu können.
Ergebnisse Landkreis Schweinfurt:
Geschlechterverteilung: weiblich: 43,99 Prozent, männlich: 44,81 Prozent, o.A.: 11,2 Prozent
Altersangabe: 11 – 17 Jahre
Ergebnis Zweitstimme:
Stimmen gesamt: 607, davon 7 ungültig
CDU/CSU: 32,17 Prozent, SPD: 20,0 Prozent, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 15,33 Prozent, AfD: 7,67 Prozent, DIE LINKE: 6,5 Prozent, Tierschutzpartei: 4,83 Prozent, PIRATEN: 4,5 Prozent, FDP: 3,67 Prozent, FREIE WÄHLER: 1,67 Prozent, NPD: 1,0 Prozent BP/MLPD: jeweils 0,5 Prozent, Partei für Gesundheitsforschung/Die PARTEI/V-Partei³: jeweils 0,33 Prozent, BüSo/DiB/DKP/ÖDP: jeweils 0,17 Prozent
Ergebnis Erststimme:
Stimmen gesamt: 607, davon 13 ungültig
CDU/CSU: 45 Prozent, SPD: 21 Prozent, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 14 Prozent, AfD: 8 Prozent, DIE LINKE: 5 Prozent, FDP: 4 Prozent, BP/MLPD/ÖDP: 1 Prozent
Der Kreisjugendring Schweinfurt bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden, wünscht sich aber für die nächste Wahl eine etwas höhere Schulbeteiligung für ein so wichtiges Thema. Als die Wahlteams die Schüler*innen vor Ort fragten, ob sie mit 18 Jahren nun auch zum Wählen gehen würden, antworteten fast alle mit Ja – eine tolle Rückmeldung.